Dich interessieren die kulturellen Leistungen der Menschheit und du verbringst jede freie Minute in unterschiedlichen Ausstellungen und Museen? Vielleicht findest du dann als Kulturwissenschaftler/in genau das passende Berufsfeld. Das Spektrum der Kulturleistungen besitzt eine große Bandbreite und reicht von Religion, Sprache und Kunst bis zu Justiz-, Wissenschafts- und Wirtschaftsbereichen.
Die Kulturwissenschaft ist ein weites Feld und umfasst unterschiedliche Fachrichtungen. Dein späterer Berufsweg hängt in erster Linie davon ab, welche Nebenfächer du studiert hast und welche Zusatzqualifikationen du besitzt. Mögliche Einsatzbereiche finden Kulturwissenschaftler/innen in Museen, kulturellen Einrichtungen, Theatern, Bibliotheken oder im kulturpädagogischen Bereich.
Dort erstellen sie pädagogische Konzepte, die bei Kindern, Jugendlichen und/oder Erwachsenen das Interesse für kulturelle Themen verstärken sollen. Weitere Tätigkeitsfelder finden sich zudem bei Verlagen und im journalistischen Bereich. Hier arbeiten Kulturwissenschaftler/innen beispielsweise als Journalisten bei Printmedien, im Radio oder im Fernsehen.
In kulturwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen werden unterschiedliche Prozesse analysiert und beschrieben, die großen Einfluss auf die kulturelle Entwicklung der menschlichen Entwicklung besitzen. In diesem Bereich gibt es häufig Kooperationen mit Forschern auf Gebieten wie Soziologie, Psychologie, Kommunikationswissenschaft oder Politik.
Gehalt als Kulturwissenschaftler/in
Berufserfahrung, Arbeitsgebiet und Abschluss sind ebenso wie der Standort des Arbeitgebers entscheidende Kriterien für die Verdienstmöglichkeiten. Aufgrund der unterschiedlichen Einsatzbereiche variieren die Bruttogehälter von Kulturwissenschaftlern/innen sehr stark. Im künstlerischen Bereich sind Einstiegsgehälter von 1.470 Euro keine Seltenheit. Angehende Kulturpädagogen verdienen rund 2.000 Euro und bei größeren Unternehmen liegt das Einstiegsgehalt bei rund 2.500 bis 2.900 Euro.
Im öffentlichen Dienst werden Kulturwissenschaftler/innen nach Tarif (TVöD) bezahlt. Als Bachelor verdienst du anfangs etwa 2.450 bis 3.000 Euro und als Master etwa 3.350 Euro. Zusammen mit der Berufserfahrung steigen auch die Verdienste. Große Unternehmen zahlen meist deutlich höhere Gehälter und bieten gute Aufstiegschancen. Hier kannst du mit Einstiegsverdiensten von 3.000 bis 5.000 Euro rechnen. In entsprechender Position kannst du nach einigen Jahren sogar den Spitzenverdienst von rund 8.000 Euro erzielen. Die Tagessätze von freiberuflich tätigen Kulturwissenschaftlern/innen liegen bei 300 bis 700 Euro.
Studium und Ausbildung als Kulturwissenschaftler/in
Die Regelstudienzeit bis zum Bachelortitel beträgt sechs Semester. Da das Studienangebot sehr vielfältig ist, können die Studieninhalte der einzelnen Hochschulen stark variieren. In den Bachelorstudiengängen gehören meist folgende Inhalte zum Repertoire:
- Kulturwissenschaft
- Kulturgeschichte
- Kulturtheorie
- Kulturtechnik
- Kulturkompetenz
- visuelle und mobilisierte Kulturen
- Literatur, etc.
Du kannst Kulturwissenschaft wahlweise als Kernfach oder als Nebenfach studieren. Wenn du den akademischen Grad Bachelor of Arts (B.A.) erlangt hast, kannst du zusätzlich ein Master-Studium absolvieren. Hier beträgt die Regelstudienzeit vier Semester und du erhältst den Titel Master of Arts (M.A.). In den Masterstudiengängen gehören Theorien und Methoden, Forschungspraxis & -organisation, zeitgenössische Kunst sowie Bildtheorie und Bildanwendung zu den gängigen Studieninhalten.
Es ist sinnvoll, wenn du bereits während des Studiums die Richtung bestimmst, in die deine spätere Karriere gehen soll. Mit Kursen zu Veranstaltungsmanagement, Informatik, Kultur- und Kunstwissenschaften, Kulturtechniken, Recht oder Sozialforschung legst du wichtige Grundsteine für deinen späteren Werdegang.
Voraussetzungen als Kulturwissenschaftler/in
Für die Arbeit als Kulturwissenschaftler/in benötigst du ein erfolgreich abgeschlossenes Studium. Voraussetzung für das Studium ist die fachgebundene oder allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. Da die Studienplätze dieser Fachrichtung sehr begehrt sind, kann teilweise eine bestimmte Abiturnote als Zugangsvoraussetzung gefordert sein.
Je nach Institut werden zusätzlich bestimmte Fächer im Abitur berücksichtigt, die im Studium relevant sind. Zusätzlich zum Bachelor ist für Führungspositionen sowie für die Arbeit in der Forschung ein Mastertitel erforderlich.
Neben den genannten Voraussetzungen sind auch persönliche Eigenschaften und Interessen ausschlaggebend. Kulturelles Interesse an unterschiedlichen Themen sowie generell an unterschiedlichen Kulturen und Menschen ist ein wichtiger Aspekt. Du solltest gerne lesen und dich für unterschiedliche Wissensgebiete interessieren.
Grundlegende Kenntnisse in Fächern wie Sozialwissenschaften, Deutsch und Geschichte sind ebenfalls wichtig. Auch ein gutes mathematisches Verständnis ist relevant, da Kulturwissenschaftler/innen häufig mit statistischen Methoden arbeiten.
Bewerbung als Kulturwissenschaftler/in
Deine Bewerbungsunterlagen sollten deine kreative Vielseitigkeit widerspiegeln und dich im besten Licht präsentieren. Aus diesem Grund solltest du deine Bewerbung sorgfältig vorbereiten und sie explizit auf die Anforderungen des potenziellen Arbeitgebers abstimmen. Informiere dich vorab über das Unternehmen und zeige auf, warum du genau der richtige Bewerber für die Arbeitsstelle bist.
Das aussagekräftige Bewerbungsschreiben stellt das Herzstück deiner Bewerbung dar. Hier erläuterst du überzeugend deine Motivation und Qualifikation für die ausgeschriebene Position
Im Lebenslauf listest du neben deinem bisherigen Werdegang auch die absolvierten Praktika und Nebentätigkeiten auf. Im Curriculum Vitae spielen praktische Kenntnisse und Berufs- und/oder Praktikumserfahrungen eine große Rolle und erhöhen deine Chancen.
Zusätzlich solltest du die angegebenen Stationen auch mit Zeugnissen belegen, die du in Kopie beifügst. Falls du eine Karriere im journalistischen Bereich anstrebst, kannst du zusätzlich Arbeitsproben einreichen.
Zukunft und Trends in der Kulturwissenschaft
Deine Spezialisierung während des Studiums bestimmt maßgeblich deinen späteren Werdegang. Als Kulturwissenschaftler/in kannst du in unterschiedlichen Berufen und Branchen tätig werden, daher bietet dieses Berufsfeld gute Zukunftsaussichten auf eine interessante Karriere. Nach dem Studium kannst du durch entsprechende Weiterbildungen neue oder zusätzliche Kenntnisse erwerben.
Museen und kulturelle Einrichtungen sind längst nicht die einzigen Arbeitgeber, die für Kulturwissenschaftler/innen interessant sind. Insbesondere große Unternehmen bieten immer neue Karrierechancen. Hier kannst du von der einfachen Assistenzstelle zum Abteilungsleiterposten aufsteigen und neue Tätigkeitsfelder erkunden.
Wenn du als Kulturwissenschaftler/in freiberuflich tätig werden möchtest, ist ein gut ausgebautes Netzwerk von besonderem Vorteil. Wie viele Aufträge du bekommst, hängt in erster Linie von deinem guten Ruf innerhalb der Branche ab. Wenn du diesen Weg einschlagen möchtest, solltest du zusätzlich über unternehmerisches Geschick sowie kaufmännische Kenntnisse verfügen.
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