Florist/Floristin – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und Bewerbung

Du magst Blumen, Pflanzen, handwerkliches Arbeiten und bist gerne kreativ? Dann ist die Ausbildung zur Floristin (zum Floristen) vielleicht genau das richtige. Du lernst Blumensträuße zu binden, Gestecke zu gestalten und zwar nach deinen eigenen Ideen oder nach den Vorgaben deiner Kunden.

Außerdem wirst du Räume für Hochzeiten und Veranstaltungen so gestalten, dass die Gäste begeistert sind. Du wirst lernen, welche Blumen für welchen Anlass verwendet werden und wie man mit Waren, Materialien und Arbeitszeit richtig kalkuliert. Damit deinem Ausbildungsbetrieb nie die Materialien ausgehen, wirst du lernen, wie, wo, wann und wie viel du am besten bestellen musst.

Der typische Arbeitsplatz der Floristen ist in einem Blumenladen oder einem großen Gartencenter. Weiterhin bietet der Großhandel mit Blumen ein entsprechendes Arbeitsfeld. Auch eine spätere Selbständigkeit ist durchaus denkbar.

Das Berufsbild der Floristen ist im Handel angesiedelt, das der Gärtner in der Landwirtschaft. Die Entwicklung des Jobprofils Florist/in ist auf den Beruf Gärtner zurückzuführen. Die Kunst des Blumenbindens wurde von Gärtnern bereits im Altertum ausgeführt. Mit Beginn des 20 Jhd. entstanden jedoch die ersten Schulen nur für Blumenbindekunst aus denen der Beruf Blumenbinder/in hervortrat.

Die jetzige Berufsbezeichnung Florist bezieht ebenso die Händlertätigkeit mit ein, ist aber erst 1997 im Berufsbildungsgesetz festgeschrieben worden. Der Beruf ist fest in Frauenhand, mit rund 90 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

Nach wie vor hat dieses Berufsbild seinen künstlerischen Anspruch. Floristen binden Blumensträuße, Gestecke oder Kränze nach den Vorgaben oder Vorstellungen der Kunden bzw. nach bestimmten Anlässen. Die deutsche Blumenindustrie hat 2007 einen Umsatz von 3 Milliarden Euro erwirtschaftet, wobei der Muttertag und der Valentinstag natürlich klassische Hochphasen darstellen.

Video zum Berufsbild Florist/in

Gehalt als Florist/Floristin

Um reich zu werden ist dieser Beruf wahrscheinlich nicht geeignet, zumindest nicht in einem Angestelltenverhältnis. Über die Bezüge von Selbstständigen kann hier keine Aussage getroffen werden. Es gibt für Floristen jedoch einen Tarifvertrag, daher kann das monatliche Bruttogehalt in diesem Job bei 1.200 bis 1.600 Euro liegen. In vielen Unternehmen liegt jedoch keine tarifliche Bindung vor, weshalb hier ein deutlich, vom Tarifvertrag abweichendes Gehalt ausbezahlt werden kann.

Der Verdienst als Floristin schwankt, bedingt durch unterschiedliche Gründe. So ist die Höhe beim Gehalt abhängig von der Region, der Berufserfahrung, der Qualifikation oder dem Verantwortungsbereich.

Nicht selten üben angestellte Floristen neben dem Job noch eine selbstständige Tätigkeit aus. Sie geben Workshops und bessern somit ihr Gehalt auf. Allerdings setzt eine nebenberufliche Selbstständigkeit das Einverständnis des Arbeitgebers voraus.

Einige interessante Fakten
  • Es gibt auf der Erde rund 422.000 Arten von Blütenpflanzen (laut David Bramwell)
  • Es gibt eine Weltmeisterschaft für Floristen. Zuletzt 2015 nach 33 Jahren wieder in Deutschland.
  • Blumenhändler verkaufen zum Valentinstag ein vielfaches an Blumen wie an normalen Tagen.
  • Die beliebteste Schnittblume ist die Rose.

Ausbildung als Florist/Floristin

Bei der Ausbildung zum Floristen handelt es sich um eine duale Berufsausbildung. Eine rein schulische Ausbildung ist ebenso möglich, wenn kein betrieblicher Ausbildungsplatz zur Verfügung steht. Die Ausbildungsdauer ist, wie bei den meisten Berufen, mit drei Jahren definiert, wobei unter gewissen Umständen natürlich Verkürzungen oder Verlängerungen im Rahmen des Möglichen liegen.

Die duale Ausbildung zum Florist/zur Floristin findet in der Praxis im Ausbildungsbetrieb, durch die fachmännische Anleitung erfahrener Floristen, statt. Innerhalb der Berufsschule erfolgt der theoretische Teil, entweder in Form von Blockunterricht oder von wöchentlichen Unterrichtsstunden.

Erfolgt die Ausbildung in einem Betrieb, so kann z. B. folgende Ausbildungsvergütung erfolgen:

1. Ausbildungsjahr: 634 EUR
2. Ausbildungsjahr: 675 EUR
3. Ausbildungsjahr: 737 EUR

Eine gesetzliche Zulassungsbeschränkung zur Berufsausbildung besteht nicht. Die Berufsfachschulen und die Ausbildungsbetriebe wählen die Azubis selbst aus. Der Anteil der Schüler mit Hauptschulabschluss und mittlerer Reife ist etwa gleich groß.

Abgeschlossen wird die Lehre mit einer Abschlussprüfung, wobei hier der praktische Teil das größte Gewicht aufweist. Aber ebenso ist das Bestehen der theoretischen schriftlichen Abschlussprüfung notwendig, um die Berufsbezeichnung tragen zu dürfen.

Eigenschaften und Voraussetzungen als Blumenhändler

Im Blumenhandel ist der direkte Kontakt zu den Kunden an der Tagesordnung, weshalb in den Jobs eine gute Kommunikationsfähigkeit und soziale Kompetenz vorhanden sein sollte. Die Wünsche des Kunden müssen erfragt und verstanden werden. Auch die Beratung und Darstellung der vorhandenen Möglichkeiten in der Umsetzung sollte vermittelt werden können.

Die Liebe und Leidenschaft zur täglichen Arbeit mit Pflanzen und Blumen ist für diesen Beruf unerlässlich. Allergien gegen bestimmte Blumenpollen sollten vor Ausbildungsbeginn abgeklärt werden, um keine böse Überraschung zu erleben.

Als Florist muss ein gewisser künstlerischer Anspruch bestehen, der sich in der Gestaltung mit Formen und Farben von Blumengebinden ausdrückt. Genetische Farbblindheit ist kein Hinderungsgrund für diesen Job, kann aber in der farblichen Abstimmung der Blumensträuße zu Problemen führen.

Bewerbung als Florist/Floristin

Ein Florist benötigt im Beruf nicht unbedingt eine umfangreiche Internetkompetenz, daher findet die Bewerbung relativ selten über das Internet statt. Gewöhnlich wird eine schriftliche Bewerbungsmappe mit Bewerbungsschreiben, Lebenslauf und den Zeugniskopien an die angegebene Adresse des Unternehmens geschickt.

Handelt es sich bei dem Unternehmen um ein relativ kleines Blumengeschäft, so kann die Bewerbung auch persönlich abgegeben werden, wenn die Anfahrtstrecke kein Problem darstellt. Eine persönliche Überreichung der Bewerbungsmappe bietet die Möglichkeit zum ersten direkten Kontakt, was in der Regel einen positiven Einfluss auf das weitere Bewerbungsverfahren hat.

Die Gestaltung von Anschreiben und Lebenslauf ist identisch mit anderen Berufen. Das Bewerbungsschreiben stellt die Motivation und die Qualifikation des Floristen für das Stellenangebot in den Vordergrund und sollte gut formuliert sein. Der Lebenslauf ist in Tabellenform gegliedert, was die Übersichtlichkeit erhöht. Inhaltlich werden hier die persönlichen Daten und der bisherige Werdegang in Schule und Job dargestellt.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Zukunft und Trends als Blumenhändler

Immer umfangreicher wird der Markt für Blumen von den großen Blumenhändlern, Gartencentern und Discountern bestimmt. Der kleine Blumenladen kann hier preislich nicht mithalten und muss sich auf das individuelle Geschäft mit den speziellen Kundenwünschen einstellen. Auch der Handel und die Bestellung über das Internet wächst kontinuierlich, was vielen kleinen Händlern sehr zu schaffen macht.

In den letzten Jahren hat zudem die Massenproduktion von Blumen deutlich zugenommen. Teilweise sind die Blumen so sehr mit Pestiziden und Herbiziden belastet, dass die Blumen schon danach „duften“. Auch die unsoziale Bezahlung innerhalb der Blumenproduktion in Entwicklungsländern sorgt hierzulande für Entsetzen. Gütesiegel setzen sich verstärkt durch, an denen der Verbraucher erkennen kann, ob ökologische und soziale Standards beim Anbau eingehalten wurden.

Kunden legen daher zunehmend Wert auf nachhaltige und umweltfreundliche Produkte. Blumenhändler könnten vermehrt auf ökologisch verträgliche Anbau- und Beschaffungsmethoden sowie umweltfreundliche Verpackungen setzen.

Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, wie beispielsweise Hochzeitsplanern, Eventagenturen oder Einzelhändlern, könnte eine Möglichkeit sein, neue Märkte zu erschließen und die Reichweite zu erhöhen.

Als Blumenhändler muss man flexibel bleiben, sich den sich ändernden Verbraucherpräferenzen anpassen und auf kreative Weise innovative Dienstleistungen und Produkte entwickeln.

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