Haben dich Hotels schon immer interessiert? Wolltest du immer schon wissen, wie die Fäden im Hintergrund eines Hotels gesponnen werden? Oder hast du dich selbst sogar immer schon in einem der großen Hotels wie dem Carlton, dem Ritz oder dem Hilton gesehen und davon geträumt, wichtige und bekannte Gäste zu empfangen?
Dann ist eine Ausbildung zum Hotelkaufmann / zur Hotelkauffrau vielleicht genau das Richtige für dich. Ob der Beruf tatsächlich zu dir passt, wie die Ausbildung abläuft und welche Erfolgsaussichten du in diesem Beruf hast, erläutern wir dir nachfolgend.
Video zum Beruf Hotelkauffrau/-mann
Gehalt als Hotelkauffrau/-mann
Die Ausbildung zum Hotelkaufmann / zur Hotelkauffrau erfolgt über den klassischen Ausbildungsweg und beträgt in der Regel drei Jahre. Im ersten Lehrjahr wird – je nach Bundesland, Ort und Arbeitgeber – ein Gehalt zwischen 459 und 770 Euro (brutto) gezahlt.
Im zweiten Ausbildungsjahr steigt das Gehalt auf einen Betrag zwischen 574 und 875 Euro (brutto) und im dritten Jahr wird meist ein Gehalt in Höhe von 689 bis 1.000 Euro gezahlt. Durch einen hervorragenden Service in Bereichen mit Kundenkontakt lässt sich durch Trinkgelder auch ein höheres Einkommen erzielen.
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung beträgt das durchschnittliche Gehalt zwischen 2.000 und 2.400 Euro (brutto). Wer deutlich mehr verdienen möchte, sollte eine Weiterbildung anstreben. Als Fachwirt im Gastgewerbe lässt sich beispielsweise ein Gehalt in Höhe von rd. 3.000 Euro (brutto) erreichen, als Betriebswirt für das Hotel- und Gaststättengewerbe sind auch 4.000 Euro (brutto) möglich.
Ausbildung als Hotelkauffrau/-mann
Die Ausbildung zum Hotelkaufmann/-frau erfolgt auf dem klassischen Ausbildungsweg. Zum größten Teil befindet sich der Auszubildende in der Ausbildungsstätte – dem Hotel -, wo verschiedene Stationen zu durchlaufen sind, um das gesamte Hotelgewerbe kennen zu lernen. Der theoretische Teil wird in der Berufsfachschule vermittelt, die in der Regel 1- bis 2-mal wöchentlich zu besuchen ist. In einigen Regionen erfolgt der Unterricht auch im Block, d.h. die Berufsschule wird über mehrere Wochen hinweg täglich besucht. Danach folgt wieder die Ausbildung im Betrieb.
Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre, wobei unter Umständen eine Verkürzung auf 2,5 Jahre beantragt werden kann. Zu den Ausbildungsinhalten zählen u.a. die Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, das Erstellen von Rechnungen, die Abwicklung des Zahlungsverkehrs, die Berechnung von Kosten und Erträgen und die Kalkulation von Preisen.
Im Hotel selbst lernt der Auszubildende den direkten Umgang mit dem Gast, auch, wie Speisen und Getränke korrekt serviert werden. Er lernt weiterhin, Gäste zu beraten und wie Verkaufsgespräche zu führen sind.
Abgeschlossen wird die Ausbildung mit Ablegung der Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK). Die Ausbildungsvergütung in diesem Berufsbild kann während der Ausbildungszeit wie folgt aussehen (brutto):
459 bis 770 Euro
574 bis 875 Euro
689 bis 1.000 Euro
Voraussetzungen und Eigenschaften
Die schulischen Voraussetzungen, um sich auf eine Ausbildungsstelle als Hotelkauffrau/-mann bewerben zu können, sind mindestens ein Hauptschulabschluss. Viele Betriebe bevorzugen jedoch Bewerber mit mittlerer Reife oder sogar Abitur.
Da es u.a., in das Aufgabengebiet der Hotelkaufleute fällt, Preise zu kalkulieren, Rechnungen zu schreiben und zu verbuchen oder Löhne und Gehälter auszuzahlen. Daher ist ein Verständnis für mathematische und kaufmännische Abläufe empfehlenswert.
Zudem wird Wert auf gute Umgangsformen gelegt, ein freundliches Wesen und eine hervorragende Ausdruckskraft in Wort und Schrift sowie Verhandlungsgeschick. Voraussetzungen für eine Ausbildung als Hotelkaufmann/-frau sind weiterhin ein gepflegtes Äußeres sowie gute Fremdsprachenkenntnisse, um internationale Gäste optimal betreuen zu können.
Bewerbung als Hotelkauffrau/-mann
Vor der Ausbildung kommt die Bewerbung für einen Ausbildungsplatz. Diese kann entweder initiativ erfolgen, d.h. ohne Bewerbung auf eine direkte Stellenausschreibung, oder aber man bewirbt sich auf eine direkt öffentlich ausgeschriebene Stelle. Da der Beginn der Ausbildung meist auf bestimmte Termine im Jahr festgelegt ist (wenn das neue Schuljahr beginnt) ist es sinnvoll, sich über die Fristen zur Bewerbungseinreichung zu informieren.
Die Bewerbung erfolgt üblicherweise mit den klassischen Bewerbungsunterlagen; einem Bewerbungsanschreiben, aus welchem die Motivation für den Beruf hervorgehen sollte sowie dem Lebenslauf und allen wichtigen Zeugnissen. Ob die Bewerbung per E-Mail oder postalisch einzureichen ist, sollte bei Initiativbewerbungen vorher telefonisch in Erfahrung gebracht werden, in Stellenausschreibungen ist häufig die vom Hotel bevorzugte Variante angegeben.
Zukunft und Trends in der Hotelbranche
Der Beruf der Hotelkauffrau bzw. des Hotelkaufmanns befindet sich in einem stetigen Wandel, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Die fortschreitende Digitalisierung prägt auch die Hotelbranche. Die Nutzung von Technologien wie Online-Buchungssystemen, digitale Check-ins und smarte Raumsteuerungssysteme wird weiter zunehmen.
Individualisierung und maßgeschneiderter Service werden immer wichtiger. Hotels setzen vermehrt auf personalisierte Angebote, um die Bedürfnisse und Vorlieben ihrer Gäste zu berücksichtigen.
Das Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit wächst auch in der Hotellerie. Die Implementierung von umweltfreundlichen Praktiken, die Reduzierung von Plastikverbrauch und die Verwendung regionaler Produkte sind zukünftige Trends.
Hotels entwickeln sich immer mehr zu multifunktionalen Dienstleistungsanbietern. Neben Übernachtungsmöglichkeiten bieten sie vermehrt zusätzliche Services wie Wellness-Angebote, Veranstaltungs- und Konferenzräume, Gastronomie und Freizeitaktivitäten.
Die gastronomische Komponente wird immer wichtiger. Hotels setzen vermehrt auf hochwertige Restaurants und bieten kulinarische Erlebnisse an, um Gäste anzulocken und zu binden.
Aufgrund der steigenden internationalen Reisetätigkeit müssen Hotelkaufleute in der Lage sein, auf die Bedürfnisse verschiedener Kulturen und Sprachgruppen einzugehen.
Angesichts von Naturkatastrophen, Pandemien und anderen unvorhersehbaren Ereignissen wird das Krisenmanagement und die Sicherheit von Gästen und Personal an Bedeutung gewinnen.
Es ist wichtig für angehende Hotelkauffrauen und -männer, sich über diese Trends zu informieren und gegebenenfalls durch Weiterbildungen und Spezialisierungen auf die zukünftigen Anforderungen vorzubereiten. Damit können sie aktiv zur Weiterentwicklung der Hotelbranche beitragen und in einem dynamischen Umfeld erfolgreich agieren.
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