Du bist körperlich fit, arbeitest gerne selbstständig und suchst nach einer vielseitigen und naturnahen Tätigkeit? Dann ist möglicherweise eine Ausbildung zum/zur Landwirt/in genau richtig.
Typisch für diesen Beruf ist die große Bandbreite der unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche innerhalb der Landwirtschaft. Ausgebildete Landwirte und Landwirtinnen sorgen mit Sachkenntnis und großem Engagement dafür, dass uns täglich eine große Auswahl gesunder Nahrungsmittel zur Verfügung steht.
Während der Ausbildung lernst du, wie eine umwelt- und tiergerechte Landwirtschaft funktioniert und was bei Aussaat, Pflanzenpflege und Ernte beachtet wird. Die Feldarbeit ist längst nicht das einzige Tätigkeitsfeld in diesem Beruf. Die Versorgung und Pflege der Tiere sowie die Kalkulation von Futtermengen sind ebenfalls wichtige Aspekte.
Zu einer modernen Landwirtschaft gehört in der heutigen Zeit selbstverständlich auch die Arbeit mit landwirtschaftlichen Maschinen, wie z. B. der Traktor. Die Produktion pflanzlicher Erzeugnisse und die Versorgung der Tiere sind längst nicht die einzigen Tätigkeitsfelder. Weit verbreitet sind Spezialisierungen auf zusätzliche Erwerbszweige, zu denen beispielsweise touristische Angebote (Ferien auf dem Bauernhof, etc.) sowie die Erzeugung von nachwachsenden Rohstoffen oder regenerativen Energien gehören.
Technisches Verständnis, selbstständige Arbeitsweise und Verantwortungsbewusstsein sind wichtige Voraussetzungen für diesen Beruf. Kenntnisse im Betriebsmanagement sowie zu produktionstechnischen Abläufen gehören zum Alltag der Landwirte.
Video zum Beruf Landwirt/in
Gehalt als Landwirt/in
Nach der Ausbildung ist dein Verdienst von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Dazu gehören beispielsweise die Berufserfahrung, die das Bundesland und die Branche, in der du tätig bist. Auch Selbstständigkeit oder Angestelltenverhältnis sowie Spezifikationen auf weitere Dienstleistungen sind entscheidende Kriterien für die Höhe des Einkommens.
Dein durchschnittliches Einstiegsgehalt liegt in der Regel bei rund 1.500 bis 1.900 Euro brutto. Wenn du in einem Betrieb arbeitest, der an einen Tarifvertrag gebunden ist, richtet sich dein Einkommen nach den tarifvertraglichen Vereinbarungen. So kann die tarifliche Bruttogrundvergütung bei 2.250 bis 2.370 Euro pro Monat liegen. Mit steigender Berufserfahrung sowie zusätzlichen Qualifikationen kannst du dein Einkommen nach und nach kontinuierlich erhöhen.
Ausbildung zum Landwirt/zur Landwirtin
Als duale Ausbildung werden die Lerninhalte abwechselnd im Betrieb und in der Berufsschule vermittelt. Kenntnisse zur praktischen Seite des Berufes lernst du in deinem landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb und das theoretische Hintergrundwissen eignest du dir in der Berufsschule an.
Im ersten Ausbildungsjahr steht die berufliche Grundbildung im Vordergrund. Dazu sieht der offizielle Rahmenplan in der betrieblichen Ausbildung insbesondere technischen und organisatorischen Vorgänge von Produktion und Vermarktung, die Tier- und Pflanzenproduktion sowie die innerbetrieblichen Vorgänge vor. Die Berufsschule vermittelt parallel Kenntnisse zu diesen Lerngebieten, die beispielsweise die Standortwahl, Bodenbearbeitung und Aussaat sowie im Hinblick auf die Tierhaltung die Bereiche Züchtung, Haltung, Pflege und Fütterung betreffen.
Zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres erfolgt eine Zwischenprüfung. In den beiden letzten Jahren deiner Ausbildung zum Landwirt werden die erworbenen Kenntnisse des ersten Jahres, in Schule und Betrieb, weiter vertieft und ergänzt. Zusätzliche Themen sind die alternative Landwirtschaft sowie die Ermittlung von Kosten und Leistungen in unterschiedlichen Betriebszweigen. Die landwirtschaftliche Ausbildung dauert drei Jahre und endet mit der bestandenen Abschlussprüfung.
Die Höhe der Ausbildungsvergütung kann je nach Bundesland variieren. Nachstehend findest Du beispielhafte Angaben zu den durchschnittlichen Verdienstmöglichkeiten während der Ausbildung:
530 bis 630 Euro brutto
570 bis 680 Euro brutto
640 bis 730 Euro brutto
Voraussetzungen und Eigenschaften für Ernährungsberater
Ein bestimmter Schulabschluss ist für die Ausbildung zwar nicht vorgeschrieben, die meisten Betriebe erwarten jedoch durchaus, dass du mindestens einen Hauptschulabschluss vorweisen kannst. Vereinzelt wird auch eine Fachoberschulreife erwartet. Eine berufliche Aufstiegsfortbildung wird durch einen höheren Abschluss grundsätzlich erleichtert.
Du solltest über generelles Interesse an Tieren, Umwelt und Natur sowie handwerkliches und technisches Geschick verfügen. Eine gute gesundheitliche Konstitution ist für diesen Beruf besonders wichtig, denn Einschränkungen wie beispielsweise eine sehr starke Sehschwäche oder Schäden an der Wirbelsäule wirken sich im landwirtschaftlichen Alltag als Handicap aus. Auch die persönlichen Eigenschaften spielen eine große Rolle, daher sind Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft, Zielstrebigkeit und Flexibilität ebenfalls wichtige Voraussetzungen für diesen Beruf.
Bewerbung auf Ausbildungsplätze als Landwirt
Da der erste Eindruck meist bereits über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch entscheidet, ist die Vollständigkeit deiner Bewerbungsunterlagen ein wichtiger Aspekt.
Im Bewerbungsschreiben kannst du den Ausbildungsbetrieb von deinen Kenntnissen und Fähigkeiten überzeugen. Du solltest möglichst auf die in der Anzeige im Internet oder der Tageszeitung geschilderten Anforderungen eingehen und plausibel darlegen, warum du genau der richtige Kandidat für diese Stelle bist.
Wenn du bereits ein Praktikum im landwirtschaftlichen Bereich absolviert hast, ehrenamtlich im Tierheim arbeitest oder über erste Berufserfahrung verfügst, solltest du dies im tabellarischen Lebenslauf unbedingt erwähnen. Dies zeigt dein Interesse an der Natur und kann möglicherweise ein entscheidendes Kriterium für einen positiven Bescheid sein.
Ebenfalls empfehlenswert ist der persönliche Kontakt. Du kannst beispielsweise telefonisch nachfragen, ob eine persönliche Abgabe der Bewerbungsunterlagen möglich ist. So kannst du mit etwas Glück vielleicht sogar einen ersten Einblick in den Betrieb bekommen oder einen Probearbeitstag vereinbaren.
Zukunft und Trends der Landwirtschaft
Der Landwirt hat als Beruf eine gute Perspektive. Nach der Ausbildung als Landwirt stehen dir viele Wege in die Arbeitswelt offen. Du kannst von deinem Ausbildungsbetrieb übernommen werden, dich bei einem anderen landwirtschaftlichen Betrieb bewerben oder in die berufliche Selbstständigkeit starten.
Neben dem eigenen Betrieb/Hof oder der Anstellung in einem landwirtschaftlichen Großbetrieb kannst du auch eine Stelle im öffentlichen Dienst, bei einer Agrar-Firma oder einem Saatzucht- und Vermehrungsunternehmen annehmen. Seit einigen Jahren bieten solidarische Landwirtschaften in Deutschland eine Alternative. Hier sind nicht selten ausgebildete Landwirte oder Gärtner angestellt.
Automatisierungstechniken und das Internet der Dinge finden in der Landwirtschaft immer mehr Anwendungsmöglichkeiten und werden den Beruf zukünftig sicherlich verändern, aber nicht abschaffen.
Es gibt viele Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten, die du in Angriff nehmen kannst. Dazu gehören beispielsweise Agrartechnik, Ackerbau und Pflanzenschutz oder ökologische Landwirtschaft. Unter bestimmten Voraussetzungen (beispielsweise mit Fachoberschulreife oder nach mehrjähriger Berufserfahrung) kannst du dich zum/zur Fachagrarwirt/-in oder zum/zur Landwirtschaftsmeister/-in ausbilden lassen oder an einer Fachhochschule (FH) ein Studium zum/zur Dipl.-Ingenieur/-in aufnehmen.
Ähnliche Berufsbilder: