In hiesigen Gärten wachsen viele exotische Stauden. Das hervorragende Gedeihen der mehrjährigen Pflanzen ist der Arbeit der Staudengärtner/innen zu verdanken. Diese Berufsgruppe kultiviert und züchtet mehrjährige Pflanzen aller Art für den Garten sowie Wasserpflanzen.
Die Aufzucht und Vermehrung der einzelnen Pflanzenarten verlangt exakte Kenntnisse über Wuchseigenschaften, Standortansprüche sowie natürliche Pflanzengemeinschaften mit einjährigen Gewächsen und anderen Stauden. Staudengärtner/innen bereiten den Boden mit verschiedenen Geräten und Maschinen vor, setzen die Stecklinge und düngen die jungen Stauden. Setzlinge werden dabei sowohl im Gewächshaus als auch im Freien herangezogen.
Auch die Pflege der heranwachsenden Pflanzen sowie Unkrautjäten und Düngen gehört zum Berufsbild. Ziel ist es, nicht nur die Bestandspflanzen zu kultivieren, sondern auch einen Blick dafür zu haben, welche Blütenpflanzen, Gräser oder Blattschmuckstauden sich in neuen Varianten züchten lassen.
Mit der nötigen Berufspraxis erschaffen Staudengärtner/innen sogar komplett neue Pflanzensorten durch Kreuzungen. Sie wissen, welche Pflanzen unter welchen Bedingungen am besten gedeihen und wie sie vor Schädlingen geschützt werden können. Diese Informationen geben Staudengärtner/innen an ihre Kunden weiter.
Beratung und Dienstleistung stellen daher einen weiteren Schwerpunkt des Tätigkeitsprofils dar, denn in der Regel sind den Gärtnereien Ladengeschäfte angegliedert. Arbeitsfelder finden sich im Garten- und Landschaftsbau, in Gartencentern sowie in Stadtgärtnereien.
Nach Abschluss der Ausbildung spezialisieren sich Staudengärtner/innen oft auf einen bestimmten Bereich und sind dann in Spezialitätengärtnereien für Duftpflanzen oder Wasserpflanzen tätig.
Ausbildungsvideo Gärtner/in Fachrichtung Zierpflanzenbau
Gehalt als Gärtner/in Staudengärtnerei
Während der Ausbildung zum Staudengärtner/in verdienst du im ersten Lehrjahr zwischen 350 und 640 Euro monatlich, im zweiten Lehrjahr 470 bis 680 Euro und im dritten Lehrjahr 500 bis 740 Euro.
Nach der Ausbildung fangen viele Staudengärtner mit einem Anfangsgehalt von 1500 Euro im Monat an, es gibt jedoch auch Betriebe, die ein Gehalt von um die 2000 Euro zahlen. Das Durchschnittsgehalt liegt bei 1776 Euro, wenn du an deine Ausbildung die Meisterschule anschließt, kannst du 3000 Euro und mehr pro Monat verdienen.
Ausbildung als Gärtner/in für Staudengärtnerei
Die Ausbildung zum Staudengärtner/in dauert in der Regel drei Jahre und findet parallel im ausbildenden Betrieb sowie in der Berufsschule als Blockunterricht oder an bestimmten Wochentagen statt. Als angehender Staudengärtner/in lernst du, wie Erden und verschiedene Substrate zusammengesetzt sind und für welche Pflanzen du sie verwendest.
Teil der Ausbildung ist es ebenfalls, in den Gebrauch und die Instandhaltung der einzelnen Maschinen und Geräte eingewiesen zu werden. Dabei ist es besonders wichtig, zu wissen, wie du das Equipment zum Heizen, Lüften, Verdunkeln, Schattieren, Bewässern und Verdunkeln einsetzen kannst.
Als Staudengärtner/in musst du zudem wissen, wie du Pflanzen exakt bestimmen und ihre Qualität beurteilen kannst. Damit deine Stauden sich gesund entwickeln können, wird dir zudem das notwendige Wissen über das Erkennen von Schädlingsbefall sowie die entsprechenden Mittel dagegen vermittelt.
Während deiner Ausbildung lernst du, die einzelnen Stauden vegetativ zu vermehren, was in der Regel durch Teilung, Wurzelschnittlinge oder Stecklinge erfolgt. Weiterhin musst du wissen, wie du die Stauden bis zur Verkaufsreife kultivierst, sie richtig erntest und im Anschluss daran verkaufsfördernd präsentierst.
Damit du die Kunden optimal beraten kannst, wird man dir beibringen, Verkaufsgespräche zu führen. Die Berufsschulausbildung vertieft deine praktischen Kenntnisse, du lernst mehr über die einzelnen Pflanzen und ihre Verwendung, aber auch Umweltschutz. Hinzu kommen allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Sozialkunde, Wirtschaftslehre und Mathematik.
350 bis 640 Euro brutto
470 bis 680 Euro brutto
500 bis 740 Euro brutto
Voraussetzungen und Eigenschaften als Staudengärtner
Rechtlich ist für die Ausbildung als Staudengärtner/in kein bestimmter Schulabschluss vorgesehen. In der Praxis stellen Betriebe jedoch meistens Lehrlinge ein, die über den mittleren Bildungsabschluss oder die allgemeine Hochschulreife verfügen.
Daneben bringt der Berufsalltag gewisse körperliche Herausforderungen mit sich. So müssen deine Wirbelsäule, Beine, Arme und Hände belastbar sein, da beim Einpflanzen oftmals lange eine kniende Haltung ausgeübt wird. Ausreichend Körperkraft solltest du ebenfalls mitbringen, um schwere Säcke mit Erde oder Düngemitteln von Hand zu transportieren.
Staudengärtner/innen arbeiten unter allen Witterungsbedingungen stundenlang im Freien und legen dabei lange Wegstrecken zurück. Hier ist es von Vorteil, wenn du eine robuste Gesundheit mitbringst. Um die Aufzucht sensibler Pflanzen in Gewächshäusern zu überwachsen, sollte dein Temperaturempfinden entsprechend ausgeprägt sein. Daneben solltest du sorgfältig arbeiten, um z.B. die Bewässerung und Belichtung im Treibhaus jederzeit im Blick zu haben.
Beim Graben, Harken, Jäten und Umsetzen der Pflanzen ist zudem eine Menge Fingerspitzengefühl gefragt. Da du bei Erdarbeiten Staub und im Frühjahr im Freien vermehrt Pollen ausgesetzt bist, solltest du über gesunde Atemwege verfügen. Auch im Kontakt mit den verschiedenen Düngemitteln könnten sich deine Beschwerden sonst verschlimmern.
Da du als Staudengärtner/in auch in der Kundenberatung und im Verkauf von Pflanzen tätig sein wirst, solltest du kontaktfreudig und aufgeschlossen sein. Ein Interesse an den Schulfächern Biologie und Chemie verschafft dir gute Voraussetzungen für den Beruf.
Bewerbung als Gärtner/in für Staudengärtnerei
Gerade in kleineren Betrieben erfolgt die Bewerbung als Staudengärtner/in meist noch ganz klassisch mit einer Bewerbungsmappe, der Anschreiben und Lebenslauf hinzugefügt werden. Mittlerweile setzt sich jedoch auch in dieser Branche immer mehr die Onlinebewerbung durch.
Neben einer schriftlich einwandfreien Form solltest du vor allem darauf achten, deine Motivation für diesen Beruf herauszustellen. Grundsätzlich überzeugst du einen zukünftigen Arbeitgeber mehr, wenn du schon ein Praktikum in einer Gärtnerei absolviert hast oder während eines Ferienjobs mit Pflanzen zu tun hattest. Oftmals gelingt der Einstieg in den Beruf auf diese Weise leichter.
Wenn dir der Betrieb gefällt, kannst du auch von dir aus fragen, ob aktuell Lehrlinge gesucht werden. Dein zukünftiger Arbeitgeber wird diese Initiative zu schätzen wissen. Gerade in kleineren Gärtnereien kannst du deine Bewerbungsunterlagen auch persönlich abgeben. So hast du die Möglichkeit, einen ersten positiven Eindruck zu hinterlassen und kannst auf diese Weise unter Umständen sogar Mitbewerber hinter dir lassen, die bessere Schulnoten haben.
Zukunft und Trends für die Staudengärtnerei
Nach der Ausbildung kannst du mit Fortbildungen am Ball bleiben und dich auf bestimmte Pflanzen spezialisieren. Du kannst die Meisterprüfung ablegen oder dich zum Techniker oder Wirtschaftler im Bereich Gartenbau weiterqualifizieren, wenn du eine Führungsposition anstrebst. Alternativ kommt ein Studium im Bereich Gartenbau/Landschaftsbau infrage.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist für dieses Studium nach deiner abgeschlossenen Ausbildung kein Abitur notwendig. Generell sind die Jobchancen für Staudengärtner/innen gut, im Schnitt kommen auf eine ausgeschriebene Stelle zwischen 1,5 und 3 Bewerber. Angespannter stellt sich die Situation in den Bundesländern Brandenburg und Berlin dar, hier kommen auf eine freie Stelle um die zehn Bewerber.
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