Der Aufgabenbereich von Elektroniker/innen der Fachrichtung Automatisierungstechnik (Handwerk) liegt im Planen, Programmieren, Testen und Installieren von rechnergesteuerten Regelungssystemen. Dies können beispielsweise Produktionsautomaten, Werkzeugmaschinen, Gebäudetechnikanlagen oder Verkehrsleitsysteme sein.
Zunächst muss der Programmierung eine umfassende Analyse der Funktionszusammenhänge vorausgehen, die eine Konfiguration von Software, Gerätekomponenten, Netzwerken und Bussystemen ermöglicht. Durch diese Anpassung an die jeweiligen Erfordernisse des Systems sorgen Elektroniker/innen der Fachrichtung Automatisierungstechnik dafür, dass sämtliche Sensoren und Steuerungen nach den entsprechenden Anforderungen des Betriebes funktionieren. Dabei kann es sich sowohl um elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch angetriebene Apparaturen handeln.
Nach der erfolgreichen Programmierung einer Anlage gehört das Durchführen einer Testphase ebenso zum Berufsbild, wie die Einweisung von Anwendern in die Bedienung.
Auch im Störungsfall greifen Elektroniker/innen der Automatisierungstechnik ein.
Sie begeben sich auf die Suche nach der Ursache und beheben diese anschließend.
Darüber hinaus gehören die Kundenberatung sowie regelmäßige Wartungsarbeiten und das Prüfen der Sicherheits- und Schutzmaßnahmen zu den alltäglichen Aufgaben des Beschäftigten.
In der Regel arbeiten Elektroniker/innen der Fachrichtung Automatisierungstechnik bei Herstellern von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen oder in Elektroinstallationsbetrieben.
Ausbildungsvideo Elektroniker/in für Automatisierungstechnik
Gehalt
Die Verdienstmöglichkeiten als Elektroniker/in der Automatisierungstechnik (Handwerk) fallen deutschlandweit sehr unterschiedlich aus und können von Bundesland zu Bundesland und sogar von Stadt zu Stadt stark variieren. Berufserfahrung, Qualifikationen, Aus- und Weiterbildungen sowie besondere Verantwortung haben zudem einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Gehalt des Arbeitnehmers.
Ist der Verdienst tariflich geregelt, erhält zum Beispiel ein Beschäftigter im Bundesland Bayern einen Bruttolohn zwischen 2.838 bis 3.387 Euro. Betriebe, die nicht tarifgebunden vergüten, orientieren sich in der Regel an den tariflich festgesetzten Summen.
Die Ausbildung: Elektroniker/in für Automatisierungstechnik (Handwerk)
Die Ausbildung nimmt insgesamt 3,5 Jahre in Anspruch. Sie wird dual, also an einer Schule und in einer betrieblichen Einrichtung, durchgeführt und gliedert sich in vier Ausbildungsjahre.
In der Berufsschule werden dabei in Jahr eins und zwei theoretische Inhalte, wie die Analyse elektrotechnischer Systeme, die Planung und Ausführung einer elektrischen Installation oder die Programmierung einer Anlagensteuerung vermittelt.
Im Betrieb geht es praxisorientierter zu. Hier wird unter anderem das Montieren, Installieren, Messen und Analysieren direkt am Objekt geübt. Aber auch das Planen und Organisieren der eigenen Arbeit und die Bewertung der Arbeitsergebnisse werden geschult. Darüber hinaus wird auch am praktischen Beispiel erläutert, wie die Beratung und die Betreuung von Kunden abzuwickeln sind.
Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres steht dann der erste Teil der Gesellenprüfung an. Wird diese gemeistert, geht es nun in Lehrjahr Nummer drei und vier.
In diesem Abschnitt werden sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule vor allem die bereits vorhandenen Kenntnisse vertieft und durch spezifisches Wissen erweitert. Dieses wird dann in der Mitte des vierten Ausbildungsjahres in Form des zweiten Teils der Gesellenprüfung überprüft.
Sicherlich fragst du dich auch, wie der Verdienst während der Ausbildung aussieht. Die beispielhafte Vergütung, die aber in jedem Betrieb etwas abweichen kann, entnimmst du dieser Auflistung:
550 bis 730 Euro brutto
600 bis 810 Euro brutto
650 bis 880 Euro brutto
700 bis 970 Euro brutto
Voraussetzungen und Eigenschaften
Interessierst du dich für den Beruf des/der Elektronikers/Elektronikerin der Fachrichtung Automatisierungstechnik, ist es hilfreich, bereits ein grundlegendes handwerkliches Geschick und Verständnis für technische Abläufe mitzubringen. Sorgfältiges Arbeiten sollte für dich darüber hinaus selbstverständlich sein und auch ein hohes Maß an Flexibilität solltest du mitbringen. Im Beruf selbst wirst du häufig mit wechselnden Arbeitssituationen und -umfeldern zu tun haben, in denen du jederzeit eine präzise Arbeit leisten können musst.
Betriebe achten bei deiner Bewerbung auf deinem Zeugnis insbesondere auf deine Noten in den Fächern Mathematik, Physik sowie Werken, bzw. Technik. Hier sind gute Leistungen obligatorisch, denn du wirst die Kenntnisse in deinem späteren Berufsalltag benötigen.
So sind beispielsweise regelmäßig Berechnungen erforderlich, wenn du Widerstände, Kapazitäten oder Ströme berechnen möchtest. Physikalische Grundkenntnisse helfen dir, den Aufbau und die Funktionsweise von Maschinen und Bauteilen zu verstehen. Ein gutes Können in Werken oder dem Technikunterricht sind von Vorteil, da du in dem Fall bereits Erfahrungen mit technischen Zeichnungen oder handwerkliche Expertise mitbringst.
Bewerbung: Elektroniker/in Automatisierungstechnik (Handwerk)
Stellenausschreibungen finden sich heutzutage nur noch selten in der Zeitung, jedoch solltest du auch hier gelegentlich einen Blick hineinwerfen. Auf verschiedenen Jobbörsen im Internet kann hingegen wunderbar nach Ausbildungsangeboten gesucht werden. Auch bei der Arbeitsagentur kannst du dich über vakante Stellen informieren.
Je nach Betrieb wird dann eine klassische Bewerbung oder das Ausfüllen eines Onlinefragebogens von dir verlangt. In jedem Fall ist es ratsam, einen tabellarischen Lebenslauf und ein individuell auf das Unternehmen zugeschnittenes Anschreiben mitzusenden. Auch bei Onlineformularen hast du häufig die Möglichkeit deine Unterlagen als PDF-Datei hochzuladen.
Achte in deinem Bewerbungsschreiben darauf, dich persönlich mit der angeschriebenen Firma auseinanderzusetzen. Personalverantwortliche merken schnell, wenn du lediglich ein allgemeines Schreiben an mehrere Arbeitgeber versendet hast. Dies wirkt nicht besonders ambitioniert und hält Unternehmen eher davon ab, dich zu einem Gespräch einzuladen.
Tipp: Falls du die Möglichkeit hast, die Bewerbung persönlich im Betrieb abzugeben, hinterlässt das häufig einen engagierten und positiven Eindruck.
Zukunft und Trends
Als Elektroniker/in der Fachrichtung Automatisierungstechnik (Handwerk) hast du bereits während der Ausbildung die Möglichkeit bestimmte Zusatzqualifikationen zu erwerben. Diese helfen die bei dem späteren Start in den Beruf, da du dich von Mitbewerbern durch deine besonderen Fähigkeiten absetzen kannst.
Durch die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung betrieblicher Abläufe sind Elektroniker/innen jedoch nach wie vor gefragt.
So birgt zum Beispiel die Innovation des 3-D-Drucks neue berufliche Perspektive und eröffnet auch für Elektriker/innen eine noch unerschlossene Nische. Hier ist es ratsam, diesen Fortschritt genau zu beobachten und sich mit den entsprechenden Qualifikationen mit diesem Gebiet vertraut zu machen, um sich unter Wettbewerbern ein Alleinstellungsmerkmal zu sichern, bzw. mit den Entwicklungen Schritt halten zu können.
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