Letztes Jahr habe ich lautstark nach ihm gerufen, dieses Jahr kommt er erstmalig – der Boy’s Day. Als Gegenstück zum Girl’s Day hat der Boy’s Day im Prinzip die gleiche Intention. Doch geht es beim Girl’s Day eher darum die Mädels für die technischen Berufe und Männerdomänen zu begeistern, bei den Jungs soll dann eher das Soziale, Familiäre oder der Gesundheitsbereich im Vordergrund stehen.
Fakt ist, der Boy’s Day war mehr als überfällig, schließlich sind schon seit Jahren nicht mehr die Mädels die Problemfälle in Schule und Arbeitsmarkt, sondern eher die Jungs. Doch allein schon der Geschlechtergerechtigkeit wegen, hätte man damals nicht den Fehler machen dürfen nur die Mädels zu fördern.
Schwamm drüber, auch kurzsichtige Gender-Politik wird irgendwann kurzzeitig wieder weitsichtig, zumindest wenn die Probleme so nah kommen, dass man sie nicht mehr übersehen kann. Am 14. April 2011 wird nun der Boy’s Day starten, zusammen mit dem Girl’s Day, also sozusagen ein Girl’s and Boy’s Day 2011 (ich hasse diese Anglizismen).
Moment, sie meinen der Name passt dann ja eigentlich gar nicht mehr? Richtig! Eigentlich macht es ja mal überhaupt keinen Sinn einen Tag Girl’s and Boy’s Day zu nennen. Warum hat man das Kind also nicht einfach umbenannt in zum Beispiel „Perspektiv-Tag“ oder vielleicht für die Freunde der Anglizismen „Career-Day“, oder so?
Nun, ich vermute es ist nur noch eine Frage der Zeit, vielleicht will man die ursprüngliche Intention transferieren, macht ja auch Sinn, zumindest kurzfristig. Was jedoch keinen Sinn macht ist ein Transfer der Inhalte. Sollten Mädchen wirklich zur ESA-Arbeitsplatzbesichtigung gehen dürfen, während die Jungs sich den Arbeitsplatz als Grundschullehrer oder Altenpfleger anschauen müssen. So führt die Initiative komplett am Ziel vorbei.
Wir sollten endlich grundsätzlich feststellen, dass es Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein gibt und dass es etwas anderes ist einen pubertierenden Jungen oder ein Mädchen vor sich zu haben.