Auch wenn ich mir damit jetzt vielleicht Feinde mache – ich liebe den isländischen Vulkan! Zum ersten Mal erleben wir seit Jahrzehnten wieder einen blauen Himmel ohne Kondenzstreifen und Fliegerlärm. Menschen die in Flugschneißen leben, wachen morgens zum ersten Mal nicht mehr vom Fliegerlärm auf.
Es ist für einige Menschen schon fast ein Naturwink mit dem Zaunpfahl. Die Flugpause aufgrund des Vulkanausbruches ist zwar nur für die Menschen unproblematisch, die gerade nicht auf einen Flieger angewiesen sind. Wer in den verdienten Urlaub starten möchte wird vermutlich Island verfluchen.
Mittlerweile liegen auch bei der Lufhansa die Nerven blank. Tägliche Millionenverluste stutzen dem bereits gerupften Kranich zusätzlich die Flügel. Lufthansa kommt mit dem Wettbewerb im Land nicht mehr klar und ist auf jeden Euro angewiesen. Die Kranich-Flieger leiden unter der Geschäftsreisenflaute und dem Ausweichen auf Billigflieger-Konkurrenz, allerdings auch bedingt durch das Wegbrechen der deutschen Mittelschicht, welche hauptsächlich mit Lufthansa geflogen ist.
Die Tatsache, dass der Lufthansa-Chef den Bundesverkehrsminister massiv angeht, ist Ausdruck dieses Flügelschlagens, aber auch ein Abwälzen der Verantwortung auf Regierungsstellen. Allerdings wird auch sehr deutlich, dass die europäische Industrie mittlerweile extrem auf den Luftverkehr angewiesen ist und dieser einen riesen Markt darstellt.
Auch Angela Merkel hat gestern ihr Kanzleramt erreicht, nach einer Odysee von Amerika über Portugal, Italien zurück nach Deutschland. Ihr dürfte eindringlich bewusst geworden sein, wie sehr die deutsche Gesellschaft mittlerweile auf den Flugverkehr angewiesen ist. Für die deutsche Touristikbranche ist es eine Katastrophe mit vielen Stornos für die nächsten Wochen.
Eine Erkenntnis sollte den Menschen allerdings auch nach diesem Ereignis bewusst bleiben, die Natur wird immer den Menschen beeinflussen und die Menschheit sollte vielleicht ihre Ziele neu definieren und mehr mit der Natur leben und nicht gegen sie.