Was da so ganz nebenbei verlautet wurde und im Getöse um Wahlkampf, Afghanistan-Krieg und Schweinegrippe fast unterging, ist eine kleine Revolution auf dem Energoiemarkt und könnte endlich die Kartellmacht der großen Energieversorger brechen und dem Verbraucher zu fairen Preisen verhelfen.
VW und der Stromlieferant Lichtblick planen eine Kooperation bei der Herstellung und Einführung von Stromaggregaten in deutschen Haushalten. Diese sollen Strom ins deutsche Netz einspeisen können, um so drohenden natürlichen Engpässen bei den regenerativen Energien vorzubeugen.
Diese Technik könnte bundesweit ein paar Atomkraftwerke ersetzen, zunächst wird aber erst in Hamburg mit Feldstudien begonnen. Die Aggregate werden in den Kellern von Wohnhäusern platziert und untereinander vernetzt, so dass immer die gewünschte Stromspannung im Netz aufrecht erhalten werden kann.
Der Hausbesitzer hat den Vorteil, dass sein eigener Verbrauch mit der Miete für die Platzierung und der Einspeisung ins Netz verechnet wird. Ein lohnendes Geschäft und gleichzeitig eine Kampfansage an das deutsche Energiekartell der großen 4 aus EON, RWE, EnBW und Vattenfall. Ihr Monopol und Preisdiktat droht zu brechen. Offensichtlich hat Lichtblick die Tatsache genutzt, dass es in der Automobilindustrie große Überkapazitäten gibt – VW Motoren bekommt anscheinend sehr günstig im Einkauf.
Diese dezentrale Energieversorgung ist die logische Ergänzung der regenerativen und alternativen Energiepolitik, auch wenn sie augenscheinlich nichts mit den regenerativen Energiequellen zu tun hat, weil dort fossile Brennstoffe benötigt werden. Wenn das system und das Netz jedoch erstmal aufgebaut ist, dann wird es kein Problem sein, die kleinen Heizkraftwerke a la VW-Motor durch Brennstoffzellen zu ersetzen. Denn die Technik der Brennstoffzellen hat momentan noch einen großen Haken, es gibt keine regenerativen Energieträger die dort kostengünstig eingesetzt werden können.
Offensichtlich ist jedoch der große Vorteil, dass die gefährlichen Atomkraftwerke, auch wenn es nur ein paar sind, abgeschaltet werden können. Immerhin ein Anfang!
Unter dem Aspekt des Arbeitsmarktes dürften sich unter dem Strich eher mehr Arbeitsplätze ergeben, weil die Anzahl der kleinen Kraftwerke im Keller wesentlich größer ist und somit wartungsintensiver.