Du bist gut im Umgang mit Menschen? In Drogerien hast du dich schon immer wohl gefühlt? Eventuell ist dann eine Berufsausbildung in diesem Berufsbild die richtige Wahl.
Der Beruf hat seinen Ursprung im sogenannten „Drogenhandel“ im 19. Jahrhundert, wo sich die Drogerie von Heilpflanzen als Nebengeschäft der Apotheken etabliert hatte.
Der Drogeriemarkt ist das Tätigkeitsfeld der Drogisten. Sie beraten Kunden und stellen die Ware in Form von Produkten der Pflege, Kosmetik, Ernährung oder Haushaltsartikel ideal zum Verkauf dar. Zum Einsatz kommt der Drogeriemitarbeiter in Kaufhäusern oder Supermärkten. Durch die großen Drogerie-Discounter ist das Geschäft im Einzelhandel jedoch in den letzten Jahrzehnten sehr zurückgegangen.
Ein Drogist stellt einen Teil seiner Produkte selbst her, zum Beispiel bestimmte Teemischungen oder Hautcremes. Im Job spielen die kaufmännischen Aufgaben im Bereich der Kalkulation im Rechnungswesen ebenfalls eine Rolle.
Video zu Ausbildung und Beruf als Drogist/Drogistin
Gehalt als Drogist/in
Das Gehalt als Drogerieverkäufer/in kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden und unterliegt regionalen sowie individuellen Unterschieden. In Deutschland beispielsweise gibt es mehrere Aspekte, die die Höhe des Gehalts bestimmen.
Einstiegsgehälter für Drogisten liegen in der Regel auf einem eher bescheidenen Niveau. Berufseinsteiger können mit einem durchschnittlichen Gehalt rechnen, das je nach Region variieren kann. Für Berufseinsteiger im Einzelhandel, einschließlich Drogisten, liegt das Einstiegsgehalt in der Regel zwischen 1.800 und 2.500 Euro brutto pro Monat. Hier spielen die Größe des Unternehmens und die regionale Wirtschaftskraft eine Rolle.
Mit zunehmender Berufserfahrung steigt in der Regel auch das Gehalt. Drogisten mit mehreren Jahren Erfahrung können ein Gehalt im Bereich von 2.500 bis 3.500 Euro brutto pro Monat oder sogar mehr verdienen. Hierbei spielt nicht nur die Erfahrung an sich eine Rolle, sondern auch die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, Mitarbeiter zu führen und möglicherweise in leitende Positionen aufzusteigen.
Die Größe des Arbeitgebers ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Große Einzelhandelsketten haben in der Regel mehr Ressourcen zur Verfügung und können daher oft höhere Gehälter bieten als kleinere lokale Apotheken oder Drogerien. Dies könnte sich auch in zusätzlichen Benefits niederschlagen, wie zum Beispiel Bonuszahlungen, Provisionen oder Mitarbeiterrabatten.
Tarifverträge sind in einigen Fällen relevant und können die Gehälter regeln. Dies ist jedoch nicht in allen Unternehmen der Fall. Tarifverträge können regionale Unterschiede aufweisen, und nicht alle Drogisten sind zwangsläufig durch solche Verträge abgesichert.
Der Standort spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. In Ballungszentren mit höheren Lebenshaltungskosten sind die Gehälter in der Regel höher. Dies spiegelt sich auch in den Tarifen und Gehaltsstrukturen wider.
Zusätzlich zum Grundgehalt können auch Zusatzleistungen einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtverdienstmöglichkeiten haben. Dazu gehören Bonuszahlungen, Provisionen basierend auf Verkaufszahlen, Mitarbeiterrabatte für Produkte im Sortiment der Drogerie und möglicherweise auch betriebliche Altersvorsorge oder Gesundheitsleistungen.
Ausbildung als Drogist/Drogistin
Die Anerkennung als Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz ist diesem Job im Jahr 1992 zuteil geworden. Eine Ausbildung dauert drei Jahre und kann in Industrie und Handel absolviert werden.
Die Ausbildung als Drogist/Drogistin erfolgt dual an der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb. Eine gesetzliche Zulassungsbeschränkung existiert nicht, die Lehrbetriebe können die Azubis frei wählen.
In der Regel wird ein Hauptschulabschluss oder ein gleichwertiger Abschluss erwartet, wobei höhere Bildungsabschlüsse in den meisten Fällen von Vorteil sein kann.
Für die Berufsausbildung der Drogistinnen erfolgt eine Vergütung, die sich in den meisten Fällen nach den tariflichen Vorgaben orientiert.
Hier ist ein grober Überblick über den Lehrplan und die Struktur der Ausbildung zur Drogeriefachkraft:
Berufsschule
- In der Berufsschule werden grundlegende theoretische Kenntnisse vermittelt. Der Unterricht umfasst Themen wie Pharmakologie, Chemie, Verkaufstechniken, Warenpräsentation, Kundenberatung und kaufmännische Grundlagen.
- Der schulische Teil der Ausbildung erfolgt in Blöcken, das bedeutet, dass die Auszubildenden für bestimmte Zeiträume (z.B. mehrere Wochen) in die Berufsschule gehen und dann wieder im Betrieb arbeiten.
Praktische Ausbildung im Betrieb
- Im Ausbildungsbetrieb, sei es in einer Apotheke oder einer Drogerie, werden die erworbenen Kenntnisse in der Praxis umgesetzt.
- Die Auszubildenden lernen, wie man Kunden berät, Produkte präsentiert, Warenbestände überwacht, Bestellungen aufgibt und administrative Aufgaben im Zusammenhang mit dem Verkauf von Drogerieartikeln durchführt.
- Sie erhalten auch Einblicke in die Lagerhaltung, die Organisation von Verkaufsaktionen und in betriebswirtschaftliche Abläufe.
Zusätzliche Seminare und Schulungen
- Abhängig vom Ausbildungsbetrieb können auch zusätzliche Seminare und Schulungen angeboten werden. Diese können sich auf spezielle Produktkenntnisse, Verkaufstechniken oder Kundenkommunikation konzentrieren.
Zwischenprüfung und Abschlussprüfung
- Nach etwa der Hälfte der Ausbildungszeit legen die Auszubildenden eine Zwischenprüfung ab, die das bis dahin erworbene Wissen und die praktischen Fähigkeiten überprüft.
- Die Ausbildung schließt mit einer Abschlussprüfung ab, die aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil besteht. Hier werden sowohl die theoretischen Kenntnisse als auch die praktischen Fähigkeiten der Auszubildenden bewertet.
Eigenschaften und Voraussetzungen für die Drogeriefachkraft
Die Voraussetzungen als Drogeriemitarbeiter/in sind vielfältig und setzen eine Kombination aus Bildung, Fähigkeiten und persönlichen Eigenschaften voraus.
Ein grundlegendes Interesse an medizinischen und kosmetischen Themen ist von Bedeutung, da Drogisten häufig mit einer breiten Palette von Produkten in diesen Bereichen arbeiten. Diese Neugier sollte mit der Fähigkeit einhergehen, Kunden sachkundig zu beraten und komplexe Informationen verständlich zu vermitteln.
Letztlich fungiert der Beruf auch als Gesundheitsberater/in, da viele Produkte im Bereich Gesundheit und Wellness verkauft werden. Speziell in Drogerien, die eine große Auswahl an Kosmetikprodukten anbieten ist man eher als Kosmetikfachverkäuferin oder Beauty-Verkäuferin gefragt.
Kommunikationsfähigkeiten sind ein wesentliches Merkmal für diesen Beruf. Freundlichkeit, Empathie und die Fähigkeit, effektiv mit Kunden zu interagieren, sind entscheidend, um eine positive Kundenbeziehung aufzubauen. Teamfähigkeit ist ebenfalls wichtig, da Drogisten oft in einem Team arbeiten, sei es in einer Apotheke oder in einer Drogerie.
Verkaufstalent ist eine weitere Schlüsselqualifikation, da Drogisten nicht nur beratend tätig sind, sondern auch Verkaufsaufgaben übernehmen. Kundenorientierung, Überzeugungskraft und die Fähigkeit, Produkte ansprechend zu präsentieren, tragen dazu bei, den Verkaufserfolg zu steigern.
Organisationstalent ist eine notwendige Fähigkeit, da Drogisten oft verschiedene Aufgaben gleichzeitig bewältigen müssen. Dies reicht von der Kundenberatung bis zur Überwachung und Verwaltung des Warenbestands.
Ebenso ist ein ausgeprägtes Hygienebewusstsein von Bedeutung, insbesondere in Apotheken und Drogerien, die mit Gesundheitsprodukten arbeiten.
Die Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung ist entscheidend, da der Bereich der Drogerieprodukte und Gesundheitsartikel ständigen Veränderungen unterworfen ist. Dies kann sowohl neue Produkte als auch aktualisierte Informationen zu bestehenden Produkten umfassen.
Bewerbung als Drogeriemitarbeiter/in
Eine Bewerbung als Drogistin entspricht den aktuellen Standards und wird heute als Online-Bewerbung erstellt. Die Bewerbung als Drogistin sollte sorgfältig vorbereitet sein und sowohl Ihre Qualifikationen als auch Ihre Motivation für den Beruf hervorheben.
Erstellen Sie einen Lebenslauf
- Beginnen Sie mit einem übersichtlichen Lebenslauf, der Ihre persönlichen Informationen, Ausbildung, beruflichen Werdegang, relevante Fähigkeiten und Interessen enthält.
- Betonen Sie Ausbildungen, Praktika oder berufliche Erfahrungen im Einzelhandel, vorzugsweise im Bereich Drogerie oder Apotheke.
Anschreiben verfassen
- Das Bewerbungsanschreiben ist entscheidend, um Ihr Interesse am Beruf und Ihre Eignung für die Position zu kommunizieren.
- Erklären Sie, warum Sie sich für die Stelle interessieren, welche Qualifikationen Sie mitbringen und warum Sie die ideale Kandidatin für die Position sind.
Betonen Sie relevante Fähigkeiten
- Heben Sie Fähigkeiten hervor, die für den Beruf als Drogistin relevant sind, wie z.B. Kundenberatung, Verkaufsfähigkeiten, Produktkenntnisse und Teamarbeit.
Zeigen Sie Branchenkenntnisse
- Wenn Sie über Branchenkenntnisse im Bereich Drogerie, Gesundheits- oder Kosmetikprodukte verfügen, betonen Sie dies in Ihrer Bewerbung.
Individualisierung
- Passen Sie Ihre Bewerbung an die spezifischen Anforderungen des Unternehmens an, bei dem Sie sich bewerben. Recherchieren Sie das Unternehmen und zeigen Sie, dass Sie sich mit seiner Philosophie und Produktpalette auskennen.
Referenzen und Zeugnisse
- Fügen Sie bei Bedarf Referenzen oder Zeugnisse hinzu, um Ihre Qualifikationen zu untermauern.
Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch
- Bereiten Sie sich darauf vor, Ihre Motivation, Fähigkeiten und Erfahrungen im Detail zu besprechen. Seien Sie bereit im Bewerbungsgespräch, Ihre Eignung für den Verkauf und die Beratung von Kunden zu verdeutlichen.
Folgeaktionen
- Nach dem Absenden der Bewerbung können Sie nach einiger Zeit eine Nachfrage per E-Mail oder Telefon tätigen, um den Stand Ihrer Bewerbung zu erfragen.
Im Prinzip ist die Bewerbung für Drogisten nicht wesentlich anders gestaltet, als in den vielen anderen Berufsbildern. In unseren ausführlichen Bewerbungstipps erhalten Sie einen Einblick in die Erstellung von professionellen Bewerbungunterlagen.
Trends und berufliche Perspektiven für Drogeriemitarbeiter
Nachhaltigkeit und Naturprodukte
Ein zunehmender Trend in der Drogeriebranche ist die Nachfrage nach nachhaltigen und natürlichen Produkten. Die Wichtigkeit von natürlichen Produkten ohne Chemie wird immer deutlicher.
Drogisten könnten sich auf diesen Trend einstellen, indem sie ihr Wissen über ökologische Produkte und die Vorteile und Nachteile von Inhaltsstoffen auf den Menschen und die Umwelt vertiefen.
Digitale Kompetenzen
Mit dem Anstieg des E-Commerce und der Online-Präsenz von Drogerien ist es wichtig, digitale Kompetenzen zu entwickeln. Schulungen in Online-Verkaufstechniken und digitaler Kundenberatung sind sehr hilfreich und werden immer notwendiger.
Gesundheitsberatung und Prävention
Eine steigende Nachfrage nach Gesundheitsprodukten und präventiver Gesundheitsberatung eröffnet Drogisten die Möglichkeit, sich als Experten im Bereich Gesundheit und Wohlbefinden zu positionieren. Weiterbildungen als Gesundheitsberater sind sinnvoll.
Kosmetikberatung und Beautyberatung
Die Beauty- und Kosmetikbranche wächst weiterhin. Drogisten, die sich auf Make-up-Trends, Hautpflegeprodukte und Beautyberatung spezialisieren, könnten zusätzliche berufliche Chancen als Beauty-Verkäufer erhalten.
Fortschritte in der Pharmazie
In Apotheken könnten Drogisten von Entwicklungen in der Pharmazie profitieren, insbesondere im Bereich der verschreibungspflichtigen Medikamente. Weiterbildungen im Bereich Arzneimittelberatung oder in Richtung Apothekenhelferin könnten die beruflichen Perspektiven verbessern.
Apotheken übernehmen heute und zukünftig immer häufiger Aufgaben von Ärzten und Drogerien die Aufgaben von Apotheken. Durch Corona und steigende Kosten ist hier einiges in Bewegung gekommen und entweder bereits in der öffentlichen Diskussion oder schon in der politischen Umsetzung.
Kundenorientierung und Service
Der Trend zu einem personalisierten Kundenservice wird weiterhin wichtig sein. Drogisten, die sich auf exzellente Kundenberatung und individuelle Betreuung konzentrieren, könnten in der Gunst der Kunden stehen.
Flexibilität und Multifunktionalität
Arbeitgeber schätzen zunehmend Mitarbeiter mit vielfältigen Fähigkeiten als Drogerieexperte/Drogerieexpertin. Wer flexibel ist und verschiedene Aufgabenbereiche wie Kosmetikfachverkäufer/in, Gesundheitsberater/in oder gar Apothekenhelfer/in abdecken kann, hat sicherlich bessere berufliche Perspektiven.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Die Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung ist entscheidend. Fortbildungen in neuen Produkten, Verkaufstechniken, Kundenberatung und anderen relevanten Bereichen können die beruflichen Perspektiven erweitern.
Generell ist der Drogeriemarkt immer sehr nah an politischen Vorgaben, sei es durch Entwicklungen im Gesundheitssektor, dem Pharmaziebereich oder dem Verbot von Inhaltsstoffen und dem Produktrückruf.
Die Entwicklung als Drogerieexperte ist daher auch immer im Kontext der politischen Entscheidungen zu sehen.
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