Polizist/Polizistin – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und berufliche Chancen nach der Polizeiausbildung

Du hattest schon immer den Wunsch als Polizist beruflich tätig zu werden? Du bist sportlich trainiert und hast ein gesundes Rechtsbewusstsein? Vielleicht ist dann der Beruf Polizist/in genau richtig für dich.

Der Traumberuf tausender kleiner Jungen – Polizist. Neben dem Feuerwehrmann fasziniert kaum ein anderer Beruf die Vorstellung von Heranwachsenden. Polizeivollzugsbeamte/r ist einer der gesellschaftlich angesehensten Berufs, was wohl auch daran liegt, dass den Polizisten eine große Verantwortung obliegt, sowohl in kritischen Situationen, wie auch im alltäglichen Leben.

Polizeivollzugsbeamter im mittleren Dienst ist der typische Polizeiberuf im Rahmen der Schutzpolizei, wie ihn jeder kennt. Das Aufgabengebiet kann entweder als Bereitschaftspolizist bei Großveranstaltungen liegen, oder aber im Wachdienst bzw. Streifendienst des Verantwortungsbereiches einer Polizeistation.

Die Tätigkeit liegt in der Beratung und Hilfe für die Bürger, Überwachung des Straßenverkehrs, zum Beispiel vor Schulen, oder aber in der Aufklärung von Straftaten. Die Polizei ist bei Verkehrsunfällen oft als erstes am Unglücksort und muss auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren.

Als Polizist/in ist man aber nicht nur unterwegs. Der Schreibtisch als Arbeitsplatz in der Polizeistation ist ebenso vorhanden. Das Erstellen von Protokollen, Berichten, Formularen und weiteren Unterlagen gehört genauso zum Berufsbild, wie zum Beispiel der Streifendienst.

Video zu Beruf und Ausbildung als Polizist/in

Gehalt als Polizist/in

Das Gehalt von Polizeibeamter ist nach dem Landesbesoldungsgesetz der Bundesländer geregelt, bei Bundespolizisten wie Bundesgrenzschutz und Bundeskriminalamt regelt das Bundesbesoldungsgesetz die Vergütung.

Ein Polizist im mittleren Dienst wird in der Besoldungsgruppe A6 eingestuft und können ein Amt bis zur Besoldung nach A9 erreichen. In Zahlen ausgedrückt ist hier die Rede von einem monatlichen Bruttolohn von ca. 1.600 Euro bis 2.600 Euro (ohne die neuen Bundesländer).

Das Gehalt bei der Polizei bzw. die Einteilung in die jeweilige Stufe der Besoldungsgruppe richtet sich nach Dienstalter und nach Leistung.

Ausbildung als Polizist/in bzw. Polizeibeamter/-beamtin

Um in den Genuss der Berufsausbildung als Polizistin/Polizist zu kommen, muss mindestens der mittlere Bildungsabschluss vorliegen. Die einzelnen Bundesländer regeln aber die Ausbildung im Polizeidienst unterschiedlich, weshalb es sinnvoll ist, sich zum Beispiel über die Internetseiten der Polizeibehörden der jeweiligen Länder zu informieren.

Für Polizeibeamte gelten natürlich auch die beamtenrechtlichen Bestimmungen, wonach die Bewerber bestimmte gesundheitliche und körperliche Voraussetzungen erfüllen müssen. Je nach Bundesland gibt es auch eine Altersgrenze für die Verbeamtung.

Die Ausbildung als Polizist/Polizistin erfolgt im theoretischen Teil an den existierenden Polizeischulen, die praktische Ausbildung findet an den jeweiligen Polizeistationen vor Ort statt. Die Dauer der Berufsausbildung ist je nach Land unterschiedlich und schwankt zwischen 2 Jahren und 2,5 Jahren.

Die Ausbildungsvergütung erfolgt in sogenannten Anwärterbezügen, die sich in den unterschiedlichen Ausbildungsjahren nicht unterscheiden. In den alten Bundesländern liegt der Betrag bei ca. 820 Euro und in den neuen Bundesländern bei ca. 760 Euro im Monat.

Viele kleine Kinder träumen vom Beruf als Polizist, doch wer den Beruf ergreifen möchte, sollte sich über gewisse Tatsachen im Klaren sein. Es handelt sich um eine Arbeitsplatz im Schichtdienst und es gibt emotional schwierige Situationen im Berufsalltag.

Eigenschaften und Voraussetzungen für die Polizeiausbildung

Der Beruf im Polizeidienst ist nicht leicht, jeder Tag kann eine neue Herausforderung bringen, wobei dies nicht nur auf den Tag beschränkt ist, weil die Polizei ein Dreischichtsystem fahren muss. Die Arbeit in Tag-, Spät-, und Nachtschicht ist also unabdingbar.

Polizeivollzugsbeamte müssen umfangreiche Kenntnisse der aktuellen Rechtsprechung vorweisen können, ein Interesse an Rechtsfragen gehört somit dazu.

Der richtige Umgang mit Menschen ist in diesem Job enorm wichtig und kann bei kritischen Situationen eine große Rolle spielen. Polizisten haben sehr oft mit Schwerstkriminellen zu tun und sollen trotzdem an einem positiven Menschenbild festhalten.

Bewerbung als Polizist/in

Wer für die Ausbildung als Polizist eine klassische Bewerbung mit Lebenslauf und Bewerbungsschreiben erwartet, der muss leider enttäuscht werden. Das Bewerbungsverfahren für einen Ausbildungsplatz ist ein sehr komplexer Vorgang.

Ausgebildete Polizisten, die an einer anderen Dienststelle arbeiten möchten brauchen lediglich die Versetzung beantragen, bei Anwärtern ist das anders. Die Bewerbung bei der Polizei ist zudem in jedem Bundesland unterschiedlich geregelt.

Beispielhaft soll hier die Bewerbung bei der Polizeibehörde in NRW veranschaulicht werden. Bewerben kann man sich hier mit einer Online-Bewerbung beim Werbe- und Auswahldienst NRW, auf dessen Internetseite ein Bewerberkonto eingerichtet werden kann. Hier müssen dann verschiedene vorgegebene Seiten ausgefüllt werden und Vordrucke ausgedruckt werden.

Wenn die Online-Bewerbung ausgefüllt und verschickt wurde, sollten diverse Unterlagen wie Geburtsurkunde, Sehtest, Sportabzeichen, Rettungsschwimmerabzeichen und tabellarischer Lebenslauf zusammen mit den ausgefüllten Vordrucken (Gesundheitsnachweis, etc.) postalisch zur Polizeidienststelle verschickt werden.

Nach der erfolgreichen Bewerbung erfolgt ein intensives Auswahlverfahren unter allen qualifizierten Bewerbern.

In der Regel bekommen Polizeidienstanwärter einen Einstellungsberater genannt, der für Fragen bereit steht. Interessenten für diesen Beruf sollten sich in jedem Fall über die Internetseite der örtlichen Polizeidirektion informieren.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks gibt es hier!

Der Beruf Polizist/in ist an den Beamtenstatus gebunden und somit eine sichere Bank der Unkündbarkeit. Unabhängig von konjunkturellen Entwicklungen müssen Polizeibeamte also nicht um ihren Job bangen.

Die meisten Bundesländer stellen Polizeivollzugsbeamte nicht mehr im mittleren Dienst ein, sondern im gehobenen Dienst. Mit dieser Maßnahme soll der Polizeiberuf aufgewertet werden und angehenden Polizisten neue Anreize bieten.

Auch der Status der Beamten wird im Zuge der Föderalismusreform neu definiert, um eine genauere Unterscheidung in die jeweiligen Zuständigkeiten bei Bund und Land zu erreichen.

Die aktuellen Aussichten auf eine Anstellung als Polizist sind in vielen Bundesländern sehr gut. Der Bedarf steigt und es werden regional zusätzliche Stellen besetzt.

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